Im Gschnitztal haben unsere Wanderungen einen besonderen Reiz. Lärchenwälder und Almweiden sind eine Augenweide und die Almen bieten hervorragende Küche.
Die ursprüngliche Natur wird dich bezaubern
Unsere heutige Wanderung führt vom Bergsteigerdorf St. Jodok auf alten Pfaden zum Talschluss des Valsertals. Mächtige Gipfel und der markante Gletscherbuckel des Olperer an der Grenze zu Italien erheben sich vor uns. Der Auwald mit seinen verzweigten Wasserläufen steht unter Naturschutz. Er beherbergt über 400 Tier- und Pflanzenarten und bildet den größten Grauerlenbestand der Ostalpen.
Ziegenduft und Weine der Spitzenklasse
Auf der Nockeralm lädt uns die Sennerin und Sommelière Helga zur Almjause. Ihr handgekäster Ziegenfrischkäse und das hausgebackene Brot sind kulinarische Belohnungen für die Wandertour. Weißweine kühlen in frischem Brunnenwasser, ein Gläschen davon möchte von uns probiert werden.
Weinverkostung und zurück in unser Bergsteigerdorf Trins
Am Rückweg machen wir in der Vinothek Nagele halt, wo wir herrliche Tropfen österreichischer und Südtiroler Weine verkosten. Den Tag lassen wir in unserer gemütlichen Unterkunft ausklingen. Zuerst im Vitalbereich und dann bei einem herrlichen Abendessen, gezaubert vom Chef des Hauses.
Tourdaten der Wanderung
Gehzeit 4 h 30 min | Höhenunterschied 500 hm | Wegstrecke 14 km
Interview mit der Sennerin und Sommelière Helga
Wir sind zu Besuch bei Helga auf ihrer Alm. Ich habe ihr ein paar Fragen zu ihrer Arbeit, dem Almleben und den Ziegen gestellt.
Verena: Hallo Helga! Schön, dass wir bei dir sein dürfen. Was machst du auf der Alm?
Helga: Hallo Verena! Ich bin eine der wenigen Sennerinnen in Tirol, schon als Kleinkind verbrachte ich den Sommer hier auf der Nockeralm. Der Talschluss im Vals steht seit 80 Jahren unter Naturschutz und gehört zum Natura 2000-Gebiet. Ein einzigartiger Reichtum von Pflanzen und Tieren macht es zu einem in Fachkreisen geschätzten Naturjuwel. Die Artenvielfalt gibt hochqualitatives Heu, das fressen meine Ziegen und es bildet die Basis für die Milch und meinen Ziegenkäse.
Verena: Die Schule der Alm ist hier zuhause. Erzähle uns ein bisschen davon.
Helga: Mit Freiwilligenarbeit werden die Bergmähder in Schuss gehalten. Es wird der althergebrachten Art, einen Almboden zu bewirtschaften, eine Chance gegeben. Wir wollen mit der ‘Schule der Alm’ Menschen dazu motivieren, bei der Erhaltung des kulturellen Erbes Alm und Bergmahd als Freiwillige aktiv mitzuwirken: Beim Sensenmähen und Heuen, beim Zäune bauen, Kräuter Sammeln und Kochen in meiner Almküche.
Verena: Du hast noch ein besonderes Standbein neben der Sennerei, stimmt‘s?
Helga: Die Ausbildung zur Diplom-Sommelière vor 30 Jahren war das Resultat meiner Passion für gute Weine. Mit der Gastronomie-Befähigungsprüfung rundete ich meine Spezialausbildung ab. Und nun begrüße ich die fleißigen Weinwanderer auf meiner Alm.
Verena: Liebe Helga, weißt du eigentlich, dass du der Grund bist, warum ich meine Sommeliére-Ausbildung gestartet habe. Du warst meine Inspiration für meine Weinwanderungen. Vielen Dank.
Du möchtest wissen, was wir bei dieser Wanderreise noch alles unternehmen?
Im Zuge einer Kräuterwanderung wollen wir unser eigenes Kräutersalz herstellen, und der Besuch der Ausstellung über das Jahrhundert-Bauprojekt Brennerbasistunnel wird uns interessante Fakten liefern. Auch ein Ausflug in die nahegelegene Alpenmetropole und Kulturstadt Innsbruck ist äußerst lohnend.